24. Druck der Galerie Flechtheim. – Erste Ausgabe. – Eins von 200 Exemplaren (Gesamtauflage 250). – Alle zehn Lithographien und der Druckvermerk von der Dichter-Künstlerin signiert. – »Ich schrieb die Verse dieses Buches und zeichnete die Bilder dazu auf den Stein bei A. Ruckenbrod in Berlin, der das Buch […] druckte« (Druckvermerk). – Als Blockbuch gedruckt und gebunden. – Else Lasker-Schüler war 1923 auf dem Höhepunkt ihrer Bekanntheit und Anerkennung als Lyrikerin und als Künstlerin. Schon 1910 hatte Karl Kraus sie als »die stärkste und unwegsamste lyrische Erscheinung des modernen Deutschland« gepriesen, später prophezeite Arnold Zweig: »Aber eine gibt es, die niemals sterben wird – niemals … Sie ist so unzeitlich wie die Worte, die einstmals morgenfrisch aus ihrer sprechenden Seele brachen«. Daran konnten auch die Nationalsozialisten nichts ändern, die 1933 alle ihre Werke als »zu beschlagnahmend« auflisteten. – In der Einheit von Bild und Schrift, in seiner spontan wirkenden Gestaltung und trotzdem bibliophilen Aufmachung einer der Höhepunkte der expressionistischen Buchkunst. – »Die zehn Gedichte, die zu den schönsten der Dichterin gehören, stammen aus verschiedenen früheren Sammlungen und sind mit ihrem Familien- und Freundeskreis eng verbunden. […] Die wichtigsten Gestalten, die die private Phantasiewelt der Künstlerin bevölkern, ziehen in Text und Bild durch das Werk, in schnellen, nervösen, eigenwilligen Zügen in Silhouetten gezeichnet, die sich von der Realität entfernt haben.« (Papiergesänge). – Die Dichterin widmete das Buch »Paolo Pedrazzini, dem Dogen von Locarno«, einem dreißigjährigen Halbmexikaner, zu dem Else Lasker-Schüler während ihres ersten Tessinaufenthaltes in Liebe entbrannte, wenn er auch »ganz ganz ganz unantastbar« für sie war.
32,5 : 24,8 cm. [28] Seiten. – Ecken und Kapitale leicht berieben.
Raabe/Hannich-Bode 182.15. – Jentsch 136