113 Johann Friedrich Blumenbach. Beyträge zur Naturgeschichte.

Erster Theil, zweyte Ausgabe [und] Zweyter Theil. – Nachgebunden: Über den Bildungstrieb. Göttingen, Heinrich bzw. Johann Christian Dieterich 1806–1811 und 1791. Mit insgesamt 14 Kupfervignetten, davon drei auf den Titelblättern, fünf von Daniel Chodowiecki. Halblederband der Zeit.

Beschreibung

Blumenbachs Beiträge zur Abstammungs- und Rassentheorie (»ihr eigenes werthes Ich mit Negern und Hottentotten in einer gemeinschaftlichen Gattung (Species) […] sich und den Orangutang für Geschöpfe einer und eben derselben Gattung«) sind heute semantisch überholt. Der Göttinger Anatom und Anthropologe gilt jedoch als Mitbegründer des wissenschaftlichen Antirassismus. – Die erste Ausgabe von Teil 1 erschien 1790, bereits damals mit den fünf Kupferstichen »Menschen-Varietäten« von Chodowiecki. Im zweiten – erst 21 Jahre später erschienenen – Teil legt Blumenbach seine Überlegungen zum Fall des so genannten »Wilder Peter von Hameln« dar, einem Findelkind von 1724, dessen Zustand er als Folgen einer Misshandlung im Elternhaus beschrieb und damit der Deutung als »Wolfskind« entgegentrat. Ausführlich geht Blumenbach in diesem Teil auch auf Mumienfunde ein. – »Über den Bildungstrieb«, ein wichtiges Werk des Vitalismus, erschien erstmals 1781.

15,4 : 9,5 cm. XII, 131, [1]; 144; 116 Seiten. 5, 6 und 3 Kupfervignetten. – Rücken beschädigt, sonst minimal bestoßen.

Poggendorf I, 214. – Engelmann, Chodowiecki 422–426

LOT Nr: 27-0113-33 Kategorie: