118 Kurt Schwitters. Merz Werbezentrale, Die gute Reklame ist billig.

Zweifarbige Lithographie. Um 1925. 10,5 : 15,5 cm.

Beschreibung

Lithographierte Werbekarte für das »Ein-Mann-Werbeunternehmen« Kurt Schwitters. – Die ikonische, sehr seltene Karte in ungewöhnlich farbfrischem Kolorit und tadelloser Erhaltung. – »Daß Schwitters in den frühen zwanziger Jahren berufsmäßiger Werbegestalter und Typograph wurde, hatte nicht allein in der Notwendigkeit, Geld zu verdienen, seine Ursache, sondern war im Grunde schon in seiner mit typographischen Elementen operierenden Merz-Kunst vorgezeichnet. Außerdem verfügte er über die sprachschöpferischen Fähigkeiten, deren es bei der Werbung bedarf. Ja, eine starke Neigung zu Reklame, zum ›Verkaufen‹ seiner eigenen Produkte, war ihm nicht nur angeboren, sondern war ebenfalls ein stilistisches Element seiner – namentlich dichterischen – Produktion. […] Einen zweifellos starken Impuls erfuhr Schwitters‘ typographisches Interesse durch Doesburg, Moholy-Nagy und Lissitzky. […] Schwitters richtete in diesen Jahren ein eigenes Werbebüro ein, das er Merz-Werbe-zentrale nannte. […] So arbeitete Schwitters seit ca. 1923 als freier Werbeberater und Graphiker für eine Reihe hannoverscher und auswärtiger Firmen wie H. Bahlsen’s Keksfabrik, Günther Wagner (Pelikan), Norta-Tapeten, Weise Söhne (Pumpen-Fabrik) in Halle, Philipps. Ferner entwarf er Drucksachen wie Briefbögen, Postkarten, Zeitungsanzeigen, Bühnenspielpläne […] für die Stadt Hannover.« (Werner Schmalenbach).

Schelle/Haldenwanger/Heine 38 mit ganzseitiger Farbabbildung auf Seite 75. – Schmalenbach, Kurt Schwitters, Köln 1967, S. 56. – Ilk, Global Avantgarde, Germany 81

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