165 Anna Lesznai. Die Reise des kleinen Schmetterlings durch Leszna

und nach den benachbarten Feenreichen. Wien und Leipzig, Brüder Rosenbaum [1913]. Mit acht pochoirkolorierten Abbildungen, sechs davon blattgroß. Originalhalbleinenband mit farbig illustrierten Deckeln.

Beschreibung

Erste Ausgabe, zeitgleich mit der ungarischen, Druck der Gesellschaft für graphische Industrie Wien. – Anna Lesznai (eigentlich Amalia Moskowitz, 1885–1966), ungarische Dichterin, Malerin und Lehrerin, lebte zunächst viele Jahre im politischen Exil in Wien. 1939 ging sie nach New York, um dem Holocaust zu entkommen. Lesznai interessierte sich für Stickerei, Kinderbuchillustration und Feminismus, sie war mit der Malergruppe Nyolcat in Budapest und den Wiener Ausstellungsgesellschaften Hagenbund und Wiener Frauenkunst verbunden. Lesznais Unterrichtsnotizen und unveröffentlichtes Manuskript, das sie nach ihrer Einwanderung in die Vereinigten Staaten für ein Publikum von Kunstpädagogen verfasste, offenbaren ihre sehr persönliche Interpretation von Design als universelle Wiederherstellungsaktivität in einer tragisch zerbrochenen Welt. – »Die meisten der Märchen, die die 1885 geborene ungarische Jüdin nach 1913 geschrieben hat, verstaubten bislang ungelesen im Budapester Literaturmuseum. Viele sind Fragment geblieben und verströmen den Zauber des Unfertigen. […] Die Figuren Lesznais werden von einer unbestimmten Sehnsucht in die Ferne getrieben. Der im Herbst geborene Schmetterling etwa, der im Feenreich überwintern darf und dort Traumblütenstaub findet und einen Wunderbaum, auf dem all die Küsse aufblühen, ›die die Menschen nie küssen konnten‹« (Oliver Pfohlmann, NZZ, 19.7.2008). – Äußerst selten, kein Exemplar auf Auktionen und aktuell im Handel nachweisbar.

36,2 : 26,2 cm. [32] Seiten. – Deckelkanten leicht gebräunt. Ecken und Kanten etwas berieben. – Einige Seiten mit schwachen Fingerspuren.

Ries 680, 1

LOT Nr: 28-0165-33 Kategorie: