Eins von 15 nummerierten Exemplaren der absoluten Vorzugsausgabe auf »Japan-Pergament« mit einer zweiten Suite der Radierungen vor der Schrift, gedruckt in Sepia und ebenfalls signiert (Gesamtauflage 340). Der Druckvermerk verspricht für diese ersten 15 Exemplare zwei Suiten vor der Schrift, für die folgenden 25 wie hier nur eine. – Der Text wurde mit Einverständnis der Erben Dehmels neu geordnet, auf Sperrungen wurde, zum Unmut der Witwe, verzichtet. – Das »Ehemanns- und Menschenbuch« (Untertitel) Dehmels war bereits 1896 mit Illustrationen von Hans Thoma und Fidus erschienen und sogleich konfisziert worden. Ähnlich erging es der Neuausgabe bei Schuster & Löffler 1896 (Hayn/Gotendorf II, 21: »in Österreich verboten«). – Makellos schönes Exemplar dieser kongenial illustrierten erotischen Dichtung Dehmels. – Enthusiastisch lobte der Rezensent 1922 in der »Zeitschrift für Bücherfreunde«: »Auf dem schweren Bütten steht der herrliche Druck Otto von Holtens, gesetzt unter Leitung E. W. Tieffenbachs, festlich und doch ohne eine, dem Inhalt unangemessene sakrale Würde, das richtig gewählte Format hält ebenso die Mitte zwischen allzu bescheidenem Ausmaß und der neuerdings leider beliebt gewordenen gigantischen Größe lyrischer Bücher, die dem Gattungscharakter intimer Seelenlaute widerspricht. Zum edelsten Schmuck gereichen den Blättern die in den Text gedruckten, musterhaft erfundenen und ausgeführten Initialen und Schlußstücke Willy Jaeckels, ergänzt durch eine reiche Zahl eingefügter ganzseitiger Radierungen. Seine Formsprache mit ihrer klassizistisch gebundenen Ekstase entspricht dem Grundgesetz in Dehmels Schaffen auf der hier erreichten Stufe seiner Lyrik und bildet mit ihr eine um so vollkommenere Einheit, da das Verhältnis von Schrift und Bild überall aufs feinste abgewogen ist und die schwierige Aufgabe des Eindruckens der Platten von L. Angerer unter Leitung des Künstlers vollendet gelöst ist. Kurz: diese Ausgabe zählt zu den edelsten Erzeugnissen deutscher Buchkunst der Gegenwart und wird einst den Enkeln ruhmvoll von ihr zeugen.« (Band 14 N.F., Spalte 23f.).
32,5 : 24,5 cm. 143, [5] Seiten, 47 Radierungen außerhalb der Paginierung. – Von einer der 16 großen Radierungen fehlt der zweite Abzug.
Stilijanov-Nedo 90. – Sennewald 22,1 (zählt gleich nur 25 VA-Exemplare). – Hayn/Gotendorf IX, 122 (noch ungenauer). – Lang 136 (nicht viel besser)