210 Thomas Mann – Wolfgang Born. Der Tod in Venedig.

Neun farbige Lithographien zu Thomas Manns Novelle. Mit einem Brief des Dichters an den Maler. München, D. u. R. Bischoff 1921. Mit neun signierten Farblithographien. Originalhalbpergamentband mit Deckelschild und Vergoldung.

Beschreibung

Exemplar 28 von 40 auf Bütten in Buchform (Gesamtauflage 60). – Das einleitende »Vorwort an den Künstler« von Thomas Mann signiert. – »Mit Vergnügen betrachte ich ihre graphischen Phantasien zu meiner Erzählung ›Der Tod in Venedig‹. Wenn es immer für den Dichter eine schmeichelhafte und rührende Erfahrung ist, ein Werk seines Geistes durch eine sinnenunmittelbarere Kunst, die bildende oder etwa Theater, aufgenommen, wiedergegeben, gefeiert, verherrlicht zu sehen; so scheint mir in diesem Falle sogar, daß die Versinnlichung zugleich und vielmehr eine Vergeistigung des Gegenstandes oder doch ein starkes Betonen und Heraustreiben seiner geistigen Elemente bedeute, – womit ohne Frage das Glücklichste gesagt ist, was über ein illustratives Werk, wie über eine theatralische Aufführung, gesagt werden kann« (Vorwort). – Im Gegensatz zu solch großem Lobgesang schreibt Mann am 26. Mai 1920 in sein Tagebuch: »Born, den ich versehentlich abweisen ließ, brachte seine farbigen Bilder zum ›T. i. V.‹. Ich finde sie steif und unschön«. – Wolfgang Born (1893–1949) studierte Kunst an der Münchner Akademie und Kunstgeschichte. In den Zwanziger Jahren porträtierte er zahlreiche Größen seiner Zeit. Zahllose Artikel in Kunstzeitschriften und Wiener Tageszeitungen sicherten ihm den Lebensunterhalt. Oskar Kokoschkas Auftrag vom Februar 1949, das maßgebliche Werk über seine Graphik zu verfassen, vereitelte Borns plötzlicher Tod im Juni 1949.

37,2 : 42,0 cm. – Äußerste Ränder ganz minimal gebräunt, 5 Blätter am Schluss mit kaum sichtbaren Randläsuren.

Potempa G 147.1. – Sennewald 21, 4

LOT Nr: 27-0210-33 Kategorie: