217 Thomas Mann. Brief mit eigenhändiger Unterschrift.

Nidden, 23. VIII. 1931.

»pedantische« Kritik an »Wälsungenblut«

Beschreibung

An einen Studienrat, dem er für die Kritik der französischen Ausgabe von »Wälsungenblut« dankt. Der Artikel »L’Erreur de Thomas Mann« von Gilbert Charles war am 8. V. 1931 in der Pariser Zeitschrift »Le Figaro« erschienen (Jonas 31.15), »etwas pedantisch und im konservativen Geist des Blattes gehalten, aber sachlich und anständig. Es ist Schlimmeres und Dümmeres bei dieser Gelegenheit geschrieben worden. Uebrigens ist wenig bekannt, dass es sich um eine Jugendarbeit handelt, die schon vor 25 Jahren geschrieben wurde.« Er erwähnt die deutsche Ausgabe von 1921 mit den Lithographien von Thomas Theodor Heine (siehe KatNr. 216) und schließt mit Überlegungen zu noch immer präsenten Verwüstungen des Ersten Weltkrieges: »Ich kann den Schauder begreifen, mit dem Sie die Kriegsverwüstungen der Reimser Kathedrale betrachten. In nüchternen Friedenszeiten, wenn der Rausch der Zerstörung entwichen ist, sieht die Menschheit erst, was sie in ihrem [eigenhändig korrigiert in »dem tollen«] Zustande von damals angerichtet hat.« – Auf dem Briefpapier von Thomas Manns Sommerdomizil auf der Kurischen Nehrung.

28.8 : 22,4 cm. Einseitig beschrieben. – Zweifach gefaltet, kleine Falz- und winzige Randeinrisse.

Nicht bei Bürgin/Mayer

LOT Nr: 27-0217-33 Kategorie: