221 Alfred de Musset. Gamiani

oder zwei Nächte der Ausschweifung. Leipzig 1911. Mit zwölf Heliogravüren nach den Lithographien von Devéria und Grévendon, davon elf koloriert und eine als Titelblatt. Schwarzer Originalkalblederband mit reicher Goldprägung.

Beschreibung

Exemplar 31 von 300. – Auf Velin, die Radierungen auf etwas stärkerem. – Übersetzt und mit einem Vorwort versehen von Karl Spieler. – Diese sicher schönste deutsche Ausgabe erschien als Privatdruck des Verlegers. – 1833 wurde in Brüssel die »unsinnige Geschichte zweier Tribaden, […] in ihren Ausschweifungen von einem Manne belauscht« (Hayn/Gotendorf) herausgegeben, die bald Alfred de Musset zugeschrieben wurde. Die eindeutigen Lithographien dieser Originalausgabe wurden als detailgetreue Lichtdrucke reproduziert und für die vorliegende Luxusausgabe handkoloriert, alle späteren Auflagen enthielten nur schlechte Nachdrucke oder gar keine Bilder. – Hugo Hayn wird nicht müde, sich kritisch über den Text zu äußern: »ebenso ekelhaft wie langweilig«, Gustav Gugitz, der sich übrigens hinter dem Pseudonym des Übersetzers verbarg, gibt den Inhalt im Bilder-Lexikon indes ausführlich und anerkennend wieder und lässt neben dieser Ausgabe nur noch jene mit den Illustrationen von Felicien Rops gelten. – Amüsant auch Bernhard Stern-Szanas Anmerkungen zu Hugo Hayns Tiraden: »Hayn bringt häufig solche entrüsteten Kritiken; und hat doch sein Leben damit zugebracht, alle diese ekelhaften und langweiligen Dinge in 8 mächtigen Bänden für die Ewigkeit festzunageln!« (Stern-Szana S. 159). – Tadellos schön erhalten.

40,5 : 31 cm. [4], 59, [1] Seiten, 12 Radierungen. – Stehkanten minimal berieben. – Schwache Abklatsche der Radierungen.

Hayn/Gotendorf IX, 421. – Bilder-Lexikon IV, 691. – Nicht bei Stern-Szana

LOT Nr: 28-0221-33 Kategorie: