225 Rainer Maria Rilke – Eigenhändiges Widmungsgedicht »[Bella]: en somme elle y est trop peu […]« mit Paraphe »R«.

[Glion bei Montreux], 15. April 1926. Zehn Zeilen, Widmung, Paraphe und Datum.– In: Jean Giraudoux. Bella. Paris, Bernard Grasset 1926. Batikleinenband mit Lederrückenschild.

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Description

Langes und bewegendes Gedicht in französischer Sprache, das Rilke auf den Vortitel von Giraudoux’ »Bella« schrieb und dabei den gedruckten Namen der Protagonistin einbezog: »BELLA: en somme elle y est trop peu […]«. – Oben rechts gewidmet »À Nike (à Val-Mont)«. »Nike« war Rilkes Kosename für Nanny Wunderly-Volkart (1878–1962), eine der vier Frauen in seinem Leben, deren Briefwechsel mit dem Dichter nach Anton Kippenberg für die Kenntnis von Rilkes Leben bedeutungsvoll seien. Neben denen mit Lou Andreas Salomé, Katharina Kippenberg und der Fürstin Marie von Thurn und Taxis eben jener mit der in Winterthur geborenen Nanny Volkart, die den Unternehmer Hans Wunderly in Meilen geheiratet hatte und seit 1919 mit Rilke in engster Verbindung stand. »1923 spricht der Dichter aus, was den Wert seiner Beziehung zu dieser Frau ausmachte: »Niemand, Nike, seit ich lebe, hat so wie Sie meinen Wunsch zur Freude erkannt und geehrt […]« (Jean Rudolf von Salis, im Vorwort zur Briefedition Rilke-Wunderlich). – Nanny Wunderly war 1926 neben Ärzten und Pflegerin der einzige Mensch, den Rilke an seinem Sterbebett ertrug. Drei Wochen vor seinem Tod begleitete sie sein Sterben durch eine akute und schmerzhafte Leukämie. – Giraudoux’ Roman, hier in der Erstausgabe, war im Winter 1925 bereits in der Nouvelle Revue Français vorabgedruckt worden und wurde von Rilke häufig gelobt, zur Lektüre empfohlen und gegen Kritik, z. B. der Fürstin Marie von Thurn und Taxis, verteidigt. – Nanny Wunderly hatte Rilke vom 9. bis 16. April 1926 in Glion besucht. – Der Einband mit rot bedrucktem Leinenbezug und rot gesprenkelten Vorsatzpapieren stammt wahrscheinlich von Nanny Wunderly, die in ihrem Haus eine kleine Buchbinderwerkstatt betrieb.

19 : 12,5 cm. 236, [4] Seiten.

Rilke, Werke, Supplement , S. 318 und Anmerkungen S.678. – Schack, Rilke-Chronik 1042

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