Alle an Dr. Adolf Heilborn, Berlin (1873–1941, Arzt, Schriftsteller und Übersetzer). – Der kunstsinnige Mediziner war mit Käthe Kollwitz und Heinrich Zille befreundet, die er 1924 mit einer Monographie »Die Zeichner des Volkes« ehrte. – 1908: Kommt noch nicht zu der gewünschten Kinderskizze, da er noch für »Sporthumor + Lust« zeichnen müsse »u. das Arbeiten geht so schwer, bin zu kraftlos. Im Bett fühlte ich mich besser als in der senkrechten Stellung«. – 1910: »Mißmuthig, mißgestimmt, daß selbst die Lampe, die Sie gern haben wollen, mich nicht aufhellen konnte. […] Sie Glücklicher, Sie können reisen […| bekam neulich von der ›Genossenschaft deutscher Kunstfreunde‹ (früher ›Die gebildete Gesellschaft‹) die Ehrenmitgliedschaft aufgedrängt, hab’s zurück[gedrängt].« – 1910: Beteiligt sich an einem Grabstein für einen Dichter. – 1911: Dankt für ein Buch, »geborgt wäre auch der Zweck erfüllt … Bei uns allgemeine Heiserkeit mit Bellungen, mir hat 4 Wochen lang keine Cigarre geschmeckt, jetzt fängt’s wieder an zu roochen.« – 1916: »Der Umzug muss Ihnen viel Plage gemacht haben, ich denke, wenn’s mich mal trifft, werde ich wohl allein weggefahren werden, laß die ›Ausstattung‹ zurück.« – 1925: »Zu Jahreswechsel – Alles, alles Gute wünscht Dir Dein alter Zille. […] es ist auch so, daß ich zu niemandem mich inniger hingezogen fühle als zu Dir […]«. Über Pläne zu einer Radio-Sendung mit Zille-Anekdoten. – 1929: Zum 56. Geburtstag Heilborns. »[…] hast noch eine große, lange Reise von Jahren noch vor Dir. Genieße das Leben – denn später (Wie icke) muß man der Zuschauer werden«. – Dazu zwei von Zille adressierte Umschläge. – Heinrich Zille starb im August 1929, Heilborn beging 1941 Selbstmord.
