247 Cranach-Presse – P[ublius] Vergilius Maronis. Die Eclogen.

In der Ursprache und Deutsch übersetzt von Rudolf Alexander Schröder. Mit Illustrationen gezeichnet und geschnitten von Aristide Maillol. Leipzig, Insel 1926. Mit 43 Holzschnitten von Aristide Maillol sowie einem Holzschnitt-Titel und 17 -Initialen von Eric Gill, letztere ornamentiert von Aristide Maillol. Roter Originalmaroquinband, der achtzeilige Titel sowie Deckel-, Steh- und Innenkantenfileten und Kopfschnitt vergoldet (signiert: O. Dorfner, Weimar) und Originalsuitenumschlag zusammen in der Originalhalbpergamentmappe mit Titeln in Rotdruck.

Beschreibung

Exemplar X von 36 der römisch nummerierten Vorzugsausgabe, von denen aber nur 25 in den Handel kamen, auf »Kessler/Maillolschem Seide-Papier« und mit einer vollständigen Suite aller 43 Holzschnitte, gedruckt in Rot auf hauchdünnem Chinapapier (Gesamtauflage 292). Der erste Suitenholzschnitt von Maillol monogrammiert. Die Suite, die nur in einem Verkaufsprospekt der Presse, nicht aber im Druckvermerk, erwähnt wird, im braunen Originalbüttenumschlag. – Der Druck wurde im Frühjahr 1914 auf der Weimarer Handpresse begonnen und, »durch den Weltkrieg unterbrochen«, im Juni 1925 wieder aufgenommen. – Es erschienen neben der lateinisch-deutschen Fassung auch Übersetzungen ins Französische und Englische. – Die Originaleinbände wurden – nach Entwürfen von Kessler und unter Verwendung eines Holzschnitt-Titels von Maillol – bei Otto Dorfner und Gerhard Prade gefertigt. – Maillol verlangte für seine Arbeiten ein besonders kostbares Papier. Nachdem zahlreiche Druckproben auf holländischem, deutschem und englischem handgeschöpftem Bütten sowie auf China und Japan ihn nicht befriedigt hatten, wurde von Harry Graf Kessler eigens die Papiermühle in Monval bei Marly in Frankreich eingerichtet, wo unter Mitwirkung von Maillols Neffen Gaspard nach vielerlei Versuchen sowohl das Seiden-Bütten für die Vorzugsexemplare als auch das Hadern-Bütten geschöpft wurden. – Der Vergil, eines der Hauptwerke der Presse und zugleich eines der schönsten Bücher des 20. Jahrhunderts, wurde 1927 auf der Leipziger Buchkunst-Ausstellung ausgezeichnet. – Die im Reihentitel angekündigten »Georgica« erschienen erst 1950 bei Gonin in Paris (siehe KatNr. 301). – Prachtvoll erhaltenes Exemplar der seltenen Vorzugsausgabe.

33,0 : 26,0 cm. [10], 110, [8] Seiten. – Vereinzelt minimal stockfleckig. Die letzten Blätter mit leichten druckbedingten Quetschfalten. – 2 Suitenblätter mit schmalem Randknick. – Das Buch mit leichtem Brandgeruch.

Brinks 63. – Müller-Krumbach 40. – Schauer II, 73 (mit 3 Abbildungen). – Sarkowski 1813. – Gill 328

LOT Nr: 28-0247-33 Kategorie: