248 Cranach-Presse – William Shakespeare. Die tragische Geschichte von Hamlet Prinzen von Dænemark

in deutscher Sprache. Neu übersetzt und eingerichtet von Gerhart Hauptmann […] Mit Figurinen und Holzschnitten […] von Edward Gordon Craig. Leipzig, Insel und Berlin, S. Fischer 1929. Mit 74 Holzschnitten und einer figürlichen Initiale. Ziegelroter grobnarbiger Oasenziegenlederband mit vergoldeten Fileten auf sechs Rückenfeldern, Deckel-, Steh- und Innenkanten; Rückentitel und Kopfschnitt vergoldet (signiert: Fanck-Kost). – Widmungsexemplar des Übersetzers.

Mit Widmung des Übersetzers Gerhart Hauptmann

Beschreibung

Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – Titelblatt mit eigenhändiger Widmung von Gerhart Hauptmann »Herrn Dr. Hausmann in Freundschaft«, datiert »1930«. – Exemplar 89 von 230 auf Maillol-Kessler-Bütten (Gesamtauflage 255). – Gesetzt aus der von Edward Johnston entworfenen Hamlet-Fraktur. – Kesslers Vorhaben, eine Hamlet-Ausgabe mit Holzschnitten von Craig zu drucken, reichen bis in das Jahr 1910 zurück. Aber erst das Zusammentreffen mit Gerhart Hauptmann und Anton Kippenberg auf der BUGRA in Leipzig im Mai 1927 brachten die Pläne in eine konkrete Realisierungsphase. – Die Holzschnitte Craigs entstanden ganz im Hinblick auf seine Bühnenbildentwürfe, sie waren zum Teil Figurinen und Versatzstücke für das kleine Modelltheater von Craig in Florenz. – Der »Hamlet« wurde von der Jury 1929 einstimmig zum schönsten Buch des Jahres gewählt.
Harry Graf Kessler legte stets – und dies ist ein neben der buchkünstlerischen Leistung häufig unterschätzter Aspekt – auch auf die sprachliche Qualität der Texte großen Wert. So beauftragte er für Homers Odyssee und Vergils Eclogen Rudolf Alexander Schröder, Rilke übersetzte die Gedichte Paul Valerys während das Hohelied nach Luthers sprachbildnerischer Bibelübersetzung keiner Neufassung bedurfte. Für Shakespeares Hamlet fiel Kesslers Wahl auf den Literaturnobelpreisträger Gerhart Hauptmann.
Der an Otto Dorfners Entwurf orientierte prachtvoll-mächtige Einband stammt von Helene Fanck und Johanna Kost, die in Heidelberg eine Buchbinderei und Vergolderei betrieben. Noch 1925 war Helene Fanck in Stuttgart tätig. – Tadellos schönes, vollkommen fleckenfreies Exemplar.

36,0 : 24,5 cm. [6], 202, [4] Seiten.

Brinks 76. – Müller-Krumbach 48. – Schauer II, 74. – Sarkowski 1585. – Gill 340a. – Eyssen Seite 95: »zweifellos der typographisch interessanteste Druck Kesslers«

LOT Nr: 28-0248-33 Kategorie: