Eins von 190 nummerierten Exemplaren auf chamoisfarbenem Hadernpapier, weitere zehn erschienen auf Japan. – Auf dem Titelblatt mit dem Editionsvermerk von Baumeister signiert. – Inhalt (Titel nach Ponerts Verzeichnis der Zeichnungen aus den Jahren 1926–1928): Sport und Technik. – Hockeyspieler. – Kegelfiguren-Sportler. – Frau mit Tuch. – Mensch und Maschine. – Monteure I. – Ruhende Sportler. – Fußballspieler. – Sitzende Figur I. – Hochsprung. – Boxschule. – Tennisspieler sitzend. – Monteure III. – Fußballspieler (Torwart). – Menschen und Maschinen. – Frauen im Turnraum. – Schachspieler. – Sportler in Ruhestellung. – Maschinist. – Tennis. – Die Zeichnungen entstanden in einer Stilphase, die Dietmar Ponert als »plastischen Realismus« bezeichnet, » […] eine Strömung, die […] sich seit 1923, wie datierte Arbeiten belegen, neu bildet und zunehmend an Bedeutung gewinnt. […] Die befremdliche Parallelität von Konstruktivismus und ›plastischem Realismus‹ wird erklärbar als eigenständiger Lösungsversuch eines Problems: In der konstruktivistisch facettierten Form kann Bewegung im Raum überzeugend sichtbar gemacht werden, während eine lineare Gestaltung geschlossener Volumina und ihrer plastisch-naturalistischen Oberfläche die intendierte Bewegung gleichsam erstarren läßt: Der Körper verharrt wie leblos in der Komposition. […] Das problematische Ergebnis dieses ›Seitenwegs‹, in dem sich unbewußt vielleicht der ›Zeitgeist‹ anzukündigen schien, wurde Baumeister wohl erschreckend bewußt: Er hat deshalb selbstkritisch alle Zeugnisse, soweit er sie noch erreichen konnte, vernichtet. Deutlichstes überliefertes Beispiel bleiben die in der Mappe ›Sport und Maschine‹ von 1927 reproduzierten Zeichnungen.« (Dietmar Ponert, in: WVZ der Zeichnungen, Gouachen und Collagen, S. 27) – Der Mappe »Sport und Maschine« kommt deshalb eine enorme dokumentierende Bedeutung zu. Vollständige und so tadellos erhaltene Exemplare sind von größter Seltenheit.
Mappe: 51,5 : 41 cm. – Wenige Blätter mit ganz leichtem Knick am linken Rand. – Die Mappe unten am Rücken minimal bestoßen. – Alle Blätter und ebenso die Mappe in Acetatfolie, in Schmuckschuber mit faksimiliertem Deckelschild.
Spielmann/Baumeister 153. – Kat. Lindenau-Museum 45–64