325 Ernst Jünger. 33 Briefe, davon acht eigenhändig, und 13 eigenhändige Karten, alle mit Unterschrift.

Wilfingen, 12. Juni 1965 – 21. Juni 1994. Meist eine Seite.

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Beschreibung

Alle an Dr. Heinrich Hellge, Oberstaatsanwalt in Hamburg, und jahrzehntelang ein vertrauter Verehrer von Ernst Jünger. – Der über drei Jahrzehnte andauernde Briefwechsel liefert Einblicke in private Vorlieben Ernst Jüngers, in seine Meinungen über bestimmte Bücher, Künstler und Autoren sowie Informationen zur Edition seiner Werke. – 12. VI. 1965: Hellges Geburtstagsgeschenk, offenbar zwei Bücher, »trafen gleich zwei meiner Neigungen, erstens die für Almanache und dann die für Gourmandise, der ich freilich mehr theoretisch als praktisch huldige.« Man werde sich »hoffentlich einmal bei Dr. des Coudres sehen«. – Danksagungen für Bücher, aber auch einen präparierten Käfer, lobt Hegenbarths Faust-Illustrationen. – Pfingsten 1970: Typoskript »Aus ›Annäherungen‹, deren Manuskript ich heute abgeschlossen habe«, eigenhändig: »Mit bibliophilem Gruss. Schön, dass Sie sich die Zeit nehmen«. – 1972 erwähnt Jünger verschiedene Buchprojekte, u. a. auch seinen Briefwechsel mit Alfred Kubin und die Handeinbände von »Meister Ott«. – 11. I. 1973 erteilt Ernst Jünger auf zwei Formularen Heinrich Hellge die Vollmacht, ihn einer Strafsache wegen Verstoß gegen das »Opiumgesetz« zu verteidigen. Mehrere Briefe dieser Jahre betreffen einen Rechtsstreit mit Dr. Zerner resp. Chemnitz. – 2. X. 1973: »Anbei sende ich Ihnen meine Auffassung von ›Stiefelputzern‹; es geht hoffentlich daraus hervor, daß ich an Antifaschismus nicht im Traum gedacht habe. Bei uns wimmelt es heut allerdings von Leuten, die meinen, den Mißliebigen erledigt zu haben, wenn sie ihn Faschist nennen.« Beilage: Typoskript mit Unterschrift: »Als ›Stiefelputzer› bezeichne ich […] Lakaien der öffentlichen Meinung, Liebediener der jeweils Regierenden […]«. – 1974: Berichtet von einer Reise (»In Agadir hatte ich schöne, einsame Tage« und dankt für verschiedene Bücher. – »Dank auch für Ihre Anekdoten zum Fall Chemnitz, in dem die bundesrepublikanische Justiz ihre intellektuelle, ich will nicht einmal sagen richterliche, Impotenz wieder einmal aktenkundig erwiesen hat.« – Beilage: Erster Entwurf einer Satzung für eine E.J.–Gesellschaft. – 3.I.1975: »Ihren Satzungsentwurf habe ich studiert. ›Ernst Jünger Gesellschaft‹ – das klingt ziemlich förmlich; wäre nicht ›Freundeskreis‹ oder etwas Ähnliches besser am Platz? Mit der Zusage zögere ich noch. Sollte man nicht besser warten, bis der geschätzte Autor das Zeitliche gesegnet hat?« – 15. XI. 1976: »Herzlichen Dank für das Lexikon der Seefahrer – es wird mir viel Lektüre aufschlüsseln und mich auf Lücken in meiner Sammlung hinweisen«. – 20. IV. 1977: »Immer länger dauert’s, bis ich ›herumkomme‹. Seitdem ich mich mit dem Fernsehen eingelassen habe, wird’s noch schlimmer; das muß ich wieder abstellen.« Im Hochsommer plant er eine Schiffsreise mit Ernst Klett von Hamburg aus und hat vor, dann u. a. Horst Janssen einzuladen. – 7. IV. 1979: Wir haben in Liberia einige schöne Wochen gehabt […] Ein kurzer Winteraufenthalt in den Tropen wirkt auf mich wie eine Sauna – und wie diese sollte er nicht zu lange währen.« – 21. VI. 1994: Beileidsbrief zum Tod von Margarete Hellge, der Ehefrau des Freundes. – Beilage: Viele Einladungen zu Empfängen und Feierlichkeiten, Briefe beider Ehefrauen sowie von Schriftstellern, Verlegern und Künstlern aus dem Umfeld und Briefkopien einiger Gegenbriefe Heinrich Hellges. Zeitungsartikel, Kopien usw.

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