Alle an Paul Schommer. – Brief 1964: Dankt für ein Buch, das Paul Schommer offenbar für sie »überarbeitet« hatte: «Ihre Arbeit ist liebe-, stil- und phantasievoll, und es überrascht, was man aus so einem Fischerbüchlein alles machen kann. Ich werde das Bändchen in Ehren halten. […] bei welcher Gelegenheit sind Sie, ein Bergmann, darauf verfallen, Thomas Mann zu lesen und sich zu einem so glühenden Verehrer zu entwickeln? Das interessiert mich wirklich«. – Die gedruckte Karte »Tausend Dank von ganzem Herzen! Die neugeborene Greisin« verschickte Erika Mann anlässlich ihres 60. Geburtstages am 9. November 1965. Mit blauer Tinte unterzeichnet. – Brief 1965: Scharfe, teils polemische Kritik gegen Publikationen von Klaus Schröter (Bildmonographie, Rowohlt 1964), Heinz Saueressig (Die Entstehung des Romans Der Zauberberg, Biberach 1965) und Guy Stern: »Herr Klaus Schröter ist mit seiner ›Bourget-These‹ durchaus schiefgewickelt. […] Bourget hat er kaum gekannt, und Schröter, der ohne unsere entscheidende Hilfe seine Bildmonographie nie hätte herausbringen können, war von meiner Mutter in diesem Sinne belehrt worden. Seine ›Erfindung‹ aber wollte der Wicht nicht in den Kamin schreiben, schrieb sie vielmehr, wider besseres Wissen, in sein Büchlein. | Die Behauptung des Zwerges, Heinrich und T. M. hätten […] ihre Mitarbeit am ›Zwanzigsten Jahrhundert‹ verschleiern und verstecken wollen, ist offenbar völlig unsinnig […] Herr Saueressig – ein übergeschnappter T.M.-Verehrer – […] scheint gar nicht zu realisieren, wie infam sein Leserbrief war. […] Was Herrn Guy Stern und die ›interessanten facts‹, die er gesammelt habe, betrifft, so sind wir dabei, den angeblich antisemitischen Aufsatz zu veröffentlichen. […] So, der Brief ist fertig, und ich bin es auch«.
