70 Isaachar ber Ryback. Shtetl. Mayn khojever heym, a gedenknish.

(Jiddisch: Das Städtchen. Mein zerstörtes Zuhause. Eine Erinnerung). Berlin, Schwellen 1923. 31 Lithographien, davon eine Verlagsvignette und ein illustriertes Titelblatt. Blauer Originaleinband mit weiß lithographierten Deckelillustrationen.

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Description

Erste Ausgabe. – Vollständiges Exemplar mit allen 29 blattgroßen Lithographien, gedruckt in Rot, Braun und Schwarz, in den Darstellungen meist signiert und datiert, sowie Verlagssignet und Titel. Die Lithographien schuf Ryback Anfang der 1920er Jahre in Berlin nach seinen Zeichnungen aus dem Jahr 1917. Sie zeigen das noch friedvolle tägliche Leben in den jüdischen Ortschaften noch vor der Zerstörung seiner Heimat und Ermordung seines Vaters während der Pogrome von 1917–18 unter General Denikin und dem ukrainischen Nationalisten Petliura. – Das letzte Blatt mit dem deutschen Impressum und einem Einsteckblatt mit den 31 jiddischen Bildtiteln in hebräischer Schrift. Der ukrainische Künstler Issachar Ber Ryback (1897–1935) besuchte von 1911 bis 1916 die Kunstschule in Kiew. Im Sommer 1916 reiste Ryback zusammen mit El Lissitzky und anderen im Auftrag der Jüdischen Historischen und Ethnographischen Gesellschaft durch ukrainische und weißrussische Kleinstädte (Shtetln) und dokumentierte die Malereien in hölzernen Synagogen und auf geschnitzten Grabsteinen der jüdischen Friedhöfe. Rybacks Interesse an der jüdischen Volkskunst wurde geweckt, 1917 nahm er an der Moskauer Ausstellung jüdischer Maler und Bildhauer teil und wurde von den Kritikern hoch gelobt. Sein Stil ist traditioneller als der Chagalls, kombiniert aber gelungen kubistische und expressionistische Elemente mit der ostjüdischen Volkskunst. 1921 übersiedelte Ryback nach Berlin und wurde Mitglied der Novembergruppe, außerdem stellte er seine Werke auf der Berliner Sezession und der Juryfreien Kunstschau aus.

34 : 49,5 cm. [2], III–XXXI, [1] Blätter. – Rücken und Ecken erneuert. – Tafel XVI mit kleinem Randeinriss. Vorsätze etwas stockfleckig und im Falz überklebt.

Lemmens/Stommels, Childrens Books 2009, 456.7 und Seiten 421ff. – Rowell/Wye 510

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