»Nach den Arbeiten, die Baumeister in Zusammenhang mit der während des ›Stuttgarter Kunstsommers‹ 1924 durchgeführten Bau-Ausstellung […] und der Werkbundschau ›Die Form‹ […] vollendet hatte, bedeutete drei Jahre später seine Mitwirkung an der vom Stuttgarter Gemeinderat im Frühjahr 1926 beschlossenen, jedoch erst 1927 nach zähem Ringen zustande gekommenen Werkbund-Ausstellung ›Die Wohnung‹ die bisher umfassendste und auch anspruchsvollste Aufgabenstellung für den als Typograph und Werbegraphiker inzwischen überregional etablierten Künstler. […] Ein Fest in Baumeisters Atelier hat wohl die Initiatoren [Gustav Stotz und Ludwig Mies van der Rohe] zusammengeführt, wobei vor allem die Anwesenheit Mies van der Rohes von Ausschlag gewesen sein dürfte. Im Auftrag der Württembergischen Arbeitsgemeinschaft des Deutschen Werkbundes war Baumeister für die gesamte graphische Gestaltung verantwortlich, er hatte in einem relativ knappen Zeitraum ein Arbeitspensum zu bewältigen, das erstaunen läßt […]« (Wolfgang Kermer, S. 71). – Die Werbepostkarte verwendet eine Modellaufnahme der Siedlung aus der Vogelperspektive, alle typographischen Elemente wurden in Rot eingedruckt. Dass auch diese Karte von Baumeister entworfen wurde, gilt – auch wenn sie nicht im Werkverzeichnis von Wolfgang Kermer aufgeführt ist, als gesichert. – Für die als »Briefverschlussmarken, in alle Welt als stumme Werbung auf gewöhnlichen Briefen verschickt« verwendete Baumeister das von ihm für offizielle Briefmarken entworfene Signet. Druck in Blaugrau und Rot. – Beide Ephemera tadellos erhalten.
Klebemarke: Kermer 53. – Ring Neuer Werbegestalter Hannover 1990, Nr. 10
