Der seltene dritte Frankfurter Druck der seinerzeit mit größtem Beifall aufgenommenen hochdeutschen Übersetzung von Michael Beuther (1522–1587), »die jedoch hinter dem lebendigen niederdeutschen Gedichte schattenhaft zurückblieb« (Goedeke). – Diese Ausgabe ist zugleich die früheste illustrierte mit dem hochdeutschen Text. Die Holzschnitte gehen auf die Vorlagen von E. Altdorfer zurück (gedruckt Rostock 1539), die der Frankfurter Verleger Cyriacus Jacob für seine niederdeutsche Reineke-Ausgabe 1550 nachschneiden ließ (nachdem er bereits zwei hochdeutsche Beuther-Ausgaben ohne Holzschnitte gedruckt hatte). – Menke nennt nur zwölf Exemplare in öffentlichen Bibliotheken weltweit.
Dies dann zum Einleitungstext Reineke Fuchs : Voilà – Abgeändert – hoffentlich gefällts !
Das seit 1498 in Lübeck in niederdeutscher Fassung gedruckte Versepos »Reynke de vos« entwickelte sich im 16. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum zum Bestseller.  Schriftsteller und Illustratoren wurden gleichermaßen von der Geschichte des Übeltäters Reineke inspiriert. Die Prosafassung Johann Christoph Gottscheds von 1752 diente Johann Wolfgang von Goethe als Vorlage für sein 1793 entstandenes Epos in zwölf Gesängen, der »Reineke Fuchs« wurde im Mai 1794 gedruckt.
28,5 : 19 cm (Kleinfolio). CI (statt CII) Blättern. – Ecken leicht bestoßen, Vordergelenk brüchig. – Durchgehend etwas fleckig, die zweite Hälfte oben mit Wasserrand. Titelblatt alt hinterlegt, 5 Blätter mit ergänzten Eckverlusten, dabei 1 mit minimalem, handschriftlich ergänztem, eines mit größerem Textverlust. Dieses Blatt 96 und das fehlende Blatt 102 liegen als Faksimileausdruck bei. Mehrere alt restaurierte Randeinrisse und kleine Fehlstellen.
Menke VII, 3. – Goedeke II, 322, 3. – Nicht im VD 16. – Brunet IV, 1226. – Graesse VI/I, 84