108 Cranach-Presse – Rainer Maria Rilke. Gesammelte Gedichte.

Erster [bis] Vierter Band. Leipzig, Insel 1930–1933. Originalhalbpergamentbände mit vergoldeten Rückentiteln und Kopfgoldschnitt (in Band 3 signiert: Gerhard Prade, Leipzig).

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Description

Erste Ausgabe dieser Sammlung. – Eins von 200 Exemplaren auf handgeschöpftem Maillol-Kessler-Bütten (Gesamtauflage 425). – Die Titelzeilen der Gedichte und die Zwischentitel wurden in Rot gedruckt. Die Titelschrift und Initialen zeichnete Eric Gill, die Initialen wurden von Aristide Maillol ornamentiert. – Anton Kippenberg beauftragte Kessler nach Rilkes Tod mit dem Druck der vierbändigen Gesamtausgabe der Gedichte. Die ersten drei Bände wurden auf der Weimarer Cranach-Presse gedruckt, Band IV nach deren Auflösung unter Aufsicht Kesslers bei Poeschel & Trepte. – Im vorliegenden Exemplar manifestiert sich das Schicksal von zahllosen Verfolgten und Beraubten während der zwölfjährigen Herrschaft der Nationalsozialisten: Alle Bände im Innendeckel mit Exlibris Dr. Gottfried Bermann, seit 1926 Schwiegersohn von Samuel Fischer und seit 1928 Geschäftsführer von dessen Verlag. 1936 verlegte er den Hauptsitz des Verlages nach Wien, musste jedoch wegen des Anschlusses Österreichs bereits im März 1938 wieder von dort fliehen. Seine Bibliothek fiel der Österreichischen Nationalbibliothek zu, deren Bearbeiter jedweden bibliophilen Feinsinn vermissen ließen: Alle Titelblätter gestempelt mit Sigel und »Lux. Ausg.«, rückseitig mit dem Stempel der Bibliothek. Alle Vorderdeckel mit Bibliotheksschild, die Rücken mit der aufgestempelten Sigelnummer. – »Tausend« Jahre später wurde das Raubgut restituiert und wiederum in gründlicher Art und Weise markiert: Jeder Band am Ende mit einem erneuten Bibliotheksstempel und dem gestempelten Hinweis, »Aus den Beständen der Österreichischen Nationalbibliothek als rechtmäßiges Eigentum des – [handschriftlich:] Dr. Bermann-Fischer – ausgeschieden«. – Das Bermann-Exlibris, farbig lithographiert und goldgehöht, entwarf Gunter Böhmer. – Provenienz: Insel-Sammlung Dieter Brinks. – Auktion Christian Hesse, Mai 2018. – Österreichische Privatsammlung.

26,8 : 17,8 cm. – Einbände etwas angestaubt, berieben und leicht gebräunt. – Innen, von den beschriebenen Stempeln und leichten Stockflecken im Schnitt und auf einigen Vorsätzen abgesehen, gut erhalten.

Müller-Krumbach 52. – Brinks 82, 83 und 94. – Sarkowski 1348. – Gill 342. – Mises 129. – Schauer II, 75

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