258 Ernst Ludwig Kirchner – Georg Heym. Umbra vitae.

Das erste von zehn Vorzugsexemplaren

Nachgelassene Gedichte. Mit 47 Originalholzschnitten von Ernst Ludwig Kirchner. München, Kurt Wolff 1924. Mit einer signierten Radierung, 47 Holzschnitten im Text, zwei doppelblattgroßen Holzschnitten auf den Vorsätzen und einem zweifarbiger Holzschnitt-Titel. Originalwildlederband mit zweifarbigem Holzschnitt.

Description

Das erste von gerade einmal zehn Vorzugsexemplaren, die sich von der bekannten Normalausgabe (500 Exemplare) wie folgt unterscheiden:
der grün-schwarze Einbandholzschnitt auf cremefarbenem Leder statt gelbem Leinen
auf Japanpapier statt Maschinenbütten gedruckt
mit einer signierten Radierung als Frontispiz (Der Dichter Georg Heym, Kaltnadel mit gelber Tonplatte)
Druckvermerk vom Künstler signiert
Holzschnitttitel in Schwarz und Violett (statt Schwarz und Rot)

Diese »Krönung expressionistischer Buchillustration« (Jürgen Eyssen) ist einer Initiative von Hans Mardersteig zu danken. Ende Februar 1922 schrieb er an den Verleger der (noch nicht illustrierten) Erstausgabe Kurt Wolff: »Er [Kirchner] hat in seinen Mußestunden schon seit Jahren zu eigener Freude Heyms Umbrae vitae illustriert. Und zwar derart, daß er die alte Ausgabe hernahm und jeweils unter den einzelnen Gedichten […] einen kleinen Holzschnitt eingefügt hat […] Ich würde Ihnen dringend raten, daß Sie einen Neudruck des Bändchens mit den Holzschnitten machen. […] Das Buch würde ein Novum unter illustrierten Büchern darstellen.« (K. W. Briefwechsel eines Verlegers, S. 391). – »Umbra vitae was the artist’s major effort« (Castleman S. 229). – »Das einzig wirklich bedeutende Dokument des Zusammenwirkens zweier namhafter Vertreter expressionistischer Dichtung und Graphik, ein prägnantes und charakteristisches Werk und zugleich eines der schönsten Bücher des deutschen Expressionismus.« (Ann-Katrin Hahn, in: Slg. Classen)

Provenienz: Sammlung Heinrich Stinnes. – Christie’s New York, Auktion 5336, Lot 251, 1983. – Seitdem in deutscher Privatsammlung.

23,5 : 16 cm. [8], 62, [6] Seiten, 1 Radierung. – Minimal berieben. – Besitzvermerk des Erstbesitzers auf Vortitel, sein Monogrammstempel links unten auf der Radierung.

Gercken A 142ff. B (von C) und 1337 VII. – Dube 759-807 u. 61 II sowie R 461 VII. – Raabe/Hannich-Bode 123.3. – Garvey 142. – Jentsch 152. – Lang 175. – Papiergesänge 45. – Eyssen, Buchkunst in Deutschland, S. 13. – Slg. Classen 35